Nicht in unserem Namen

Dalia Sarig-Fellner, jüdische Initiative "Nicht in unserem Namen Wien"

Mein Name ist Dalia und ich bin dankbar, dass ich hier sprechen darf. Ich bin Jüdin und ich bin nicht alleine hier.

Vor kurzem haben wir – eine Gruppe von Juden und Jüdinnen eine neue Initiative gegründet die „Not in our Name“ heißt, denn wir sind über die Verbrechen die in Gaza "in unserem Namen" gerechtfertigt werden, entsetzt.

Seit unserer Gründung sind wir sehr schnell gewachsen. Menschen aus verschiedenen Communities, die so wie wir empört sind über die Verbrechen Israels und die Komplizenschaft der österreichischen Regierung sind Teil unserer Gruppe.

Wir sind solidarisch mit den PalästinenserInnen gegen Apartheid, Ungerechtigkeit, Besetzung, ethnische Säuberung und Völkermord. Diese Haltung ist für uns eine moralische Verpflichtung!

Die Unterdrückung der PalästinenserInnen durch den Staat Israel muss ein Ende haben.

Das Recht der PalästinenserInnen auf Selbstbestimmung muss für alle Menschen die an Freiheit, Gleichheit und Menschenrechte glauben, essentiell sein denn

"Niemand ist frei, solange wir nicht alle frei sind." - Martin Luther King.

  • Wir treten gegen alle Formen von Rassismus, Unterdrückung und Ungerechtigkeit ein.
  • Wir sind antizionistisch und lehnen die jahrzehntelange Unterdrückung der Palästinenser durch Israel ab.
  • Wir lehnen die Vorstellung, dass Kritik an Israel oder die Forderung nach Befreiung der PalästinenserInnen per se antisemitisch ist, entschieden ab.
  • Wir stehen an der Seite unserer jüdischen Gemeinden und lehnen einen performativen Philosemitismus ab, der keine Kritik an Israel zulässt, und den tatsächlich zunehmenden Antisemitismus, der in unverhältnismäßig hohem Maße von rechtsextremen Nationalisten begangen wird, ignoriert.

- Wir stehen an der Seite all derer, gegen die Antisemitismus auf zynische Weise als Waffe eingesetzt wird, insbesondere an der Seite unserer muslimischen Gemeinschaften und unserer Geschwister mit Migrationshintergrund, die mit dieser Waffe zum Schweigen gebracht werden.

- Wir lehnen es ab, dass die Erinnerung an den Holocaust missbraucht wird, um rassistische politische Ziele durchzusetzen.

- Wir lehnen es strikt ab, uns dafür rechtfertigen zu müssen, warum uns das wahllose Abschlachten von Tausenden von Zivilisten am Herzen liegt.

Wir weigern uns, tatenlos zuzusehen, wie einige unserer Regierungen im "Westen" sich weigern, ihr brutales Erbe von Kolonialismus, Rassismus, Völkermord, Imperialismus und fortwährender Ungerechtigkeit gegenüber Minderheiten anzuerkennen und weiterhin davon zu profitieren.

Wir weigern uns, zuzulassen, dass unsere Länder heuchlerisch und herablassend Menschenrechte und internationales Recht selektiv predigen und diese universellen Werte instrumentalisieren, während sie Unterdrückung auf der ganzen Welt ermöglichen.

Wir sagen: Nicht in unserem Namen!

  • Wir werden nicht schweigen. Wir werden nicht wegschauen. Wir weigern uns, mitschuldig zu werden.
  • "Nie wieder" bedeutet "nie wieder" für niemanden, an niemals und an keinem Ort.
  • Wir werden den Palästinenserinnen und Palästinensern in Österreich, in Europa und in Palästina weiterhin als Verbündete zur Seite stehen.
  • Wir werden nicht aufhören unsere Stimmen zu erheben, trotz der Atmosphäre der Unterdrückung, die hier herrscht. Eine Athmosphäre in der versucht wird, das Auftreten gegen Ungerechtigkeit zu kriminalisieren.

Ich möchte mit den Worten des südafrikanischen Menschenrechtsaktivisten Desmond Tutu schließen:

 " Wenn du dich in Situationen der Ungerechtigkeit neutral verhältst, hast du dich auf die Seite des Unterdrückers gestellt.." -

 

Aufruf zur Demo

Bericht Demo