Friedliche Palästina-Kundgebung in Wien Favoriten

Die Polizei hatte einen Käfig aus Tretgittern hergerichtet, der von vielen als Symbol für die „Tiere in Gaza“ interpretiert wurde — und der wie Gaza dann für die Masse zu klein wurde. Wäre es zu Vorfällen und Panik gekommen, hätte diese Maßnahmen für viele zur gefährlichen Falle werden können. Doch die Polizei hielt sich mit einem großen Aufgebot im Hintergrund und provozierte nicht.

Scheinbar wollte man sich nicht nachsagen lassen, das Demonstrationsrecht für die Gegnerinnen und Gegner des Kolonialismus gänzlich zu beschränken, also ein Ventil zu lassen.

Wie bisher alle Demos und Kundgebungen, einschließlich der verbotenen, verlief auch diese völlig friedlich. Unruhe kommt, wenn, durch Provokationen der Polizei zustande. Das wiederkehrende Element der Untersagungen, nachdem es Gewaltbereitschaft gäbe, ist also hinfällig. Alles andere sind Meinungsdelikte, die daraus hinauslaufen, dass die Gewalt der israelischen Besatzung nicht kritisiert werden darf und der Widerstand dagegen automatisch mit Terror gleichzusetzen sei.

Eine besonders schäbige und verbal gewalttätige Rolle spielen weiterhin die Medien, die nicht aufhören von „Antisemitismus“ zu sprechen und den historischen Kontext des Kolonialismus auszublenden.

Alle Rednerinnen und Redner betonten die strukturelle Gewalt, die von der Besatzung ausgeht und zu einer Gewaltspirale führt. Frieden könne nur durch das Ende der Apartheit erreicht werden.

Besonders wurde von dem drohenden Genozid an Palästinenserinnen und Palästinensern in Gaza gewarnt, gegen den es aufzustehen gelte.

Weitere Protestaktionen, nahezu in einem täglichen Takt, wurden angekündigt.

Willi Langthaler

Eindrücke von der Kundgebung der Palästinensische Gemeinde Österreich - Columbus Platz, Wien