Interview mit dem Professor und Arzt Christophe Oberlin Gaza belagert: Ein Chirurg sagt aus

"Chroniques de Gaza 2001 -2011" ist eine dieser erschütternden Aufzeichnungen die uns nach dem Lesen verändert haben. In einer Folge von drei kurzen Kapiteln enthüllt der Autor, der französische Chirurg Christophe Oberlin, durch kleine Hinweise, in einer einfachen und präzisen Sprache, die erschütternde Menschlichkeit eines Volkes und den Mut mit dem es der grausamen Belagerung die Stirn bietet, die ihm vom kolonialen israelischen Besatzer und dem feigen Einverständnis der "Internationalen Gemeinschaft" sowie unserer wichtigsten Medienquellen, auferlegt wurde. Kein Pathos, jedoch eine Folge von Episoden und Erfahrungen im Kontakt mit den von der Gewalt schwer getroffenen Menschen, die ihre schreckliche tägliche Realität enthüllen. Christophe Oberlin antwortet hier auf die Fragen von Silvia Cattori.

Silvia Cattori: Ihr Bericht ist sehr einnehmend [1]. Er führt uns in den Alltag dieser belagerten Familien, Schwierigkeiten verschiedenster Art ausgesetzt und die überleben und sich für die Zukunft wieder aufrichten, trotz allem was ihnen Israel antut. Man versteht, sobald Sie in Gaza, im Dezember 2001 eingetroffen sind, und mit Betroffenheit die Kampfflugzeuge der israelischen Armee, im Tiefflug, die Schallmauer durchbrechend und Bomben auf die wehrlose Bevölkerung regnen ließen, feststellten. Zehn Jahre nach diesem ersten Kontakt mit der Gewalt, was hat sich in Ihrer Wahrnehmung verändert?

Christophe Oberlin: Was sich verändert hat, ist, dass ich heute eine Korrelation zwischen dem was ich vor Ort sehe und das was die Medien und unsere Politiker sagen, mache. Die Art wie sie die Tatsachen präsentieren entsprechen selten dem was ich vor Ort feststelle. Das irritiert mich. Daher habe ich meine Abonnements von verschiedenen Zeitungen gekündigt, ich habe aufgehört die Informationen im Radio und im Fernsehen zu hören. Ich bevorzuge nun eine qualitative Information von anderen Quellen.

 

Silvia Cattori: Man versteht, sehr schnell, dass der Chirurg, der nach Gaza kam um Menschenleben zu retten, mit allen diesen verstümmelten Körpern um sich, nun gezwungen war, über die politischen Hintergründe dieser sich ständig wiederholenden Blutbäder nachzudenken. Das Gesehene zu bezeugen, die politisch orientierten Nachrichten der Medien wieder ins rechte Licht zu rücken, ist das nicht auch eine Art, diesem Volk wieder Gerechtigkeit und Würde zukommen zu lassen?

 

Christophe Oberlin: Das ist wahr. Und das ist der Grund, warum ich seit Jahren reagiere; ich schreibe kleine Berichte und akzeptiere an Konferenzen zu sprechen. Ich habe Jahrzehnte lang in anderen Ländern operiert, ohne jemals das Bedürfnis gehabt zu haben, mich auszudrücken. Aber sobald Sie feststellen, dass die Ereignisse, die Sie erlebt haben, gesehen haben, vollkommen entstellt werden, das macht Sie wütend. Ich wurde eingeladen auf der Bühne von France 24 nach dem israelischen Angriff von 2008/09 zu sprechen. Der Titel für diese Sendung war "Gab es Kriegsverbrechen in Gaza?" Das Fragezeichen war vollkommen unangebracht, genau so wie die Tatsache ob die Toten und die Verwundeten Kämpfer oder keine waren. Da ich vor Ort war, konnte ich feststellen dass es sich hauptsächlich um Zivilisten handelte, ganze Familien wurden getötet. In diesem Kontext der Falschmeldungen, ist man gezwungen die Stimme zu erheben und zu berichten, was wirklich geschehen ist. Man sieht genau, dass es bei den Medien eine Zensur gibt, eine Selbstzensur, und das was die wenigen Zeugen vor Ort berichten oder schreiben, interessiert sie nicht.

 

Silvia Cattori: Beim Blättern Ihres Buches entdeckt man fesselnde Persönlichkeiten, wie der Chirurg Fayez. man ist, auf Grund seines Lebenslaufes, überrascht festzustellen, dass dieses Volk, das ständig verfolgt wurde, ohne jeden Hass oder Ressentiments gegen seinen Verfolger ist. Und erstaunlich optimistisch. Nach Ihrer Meinung, wo schöpft es die Kraft diese außergewöhnliche Vitalität und Menschlichkeit beizubehalten?

 

Christophe Oberlin: Ich glaube das ist ein tiefer menschlicher Teil, der in jedem menschlichen Wesen steckt. Alle die ein solches Inferno erlebt haben, haben gleiche Berichte. Primo Levi gibt einige Beispiele. Jeder von uns hat unglaubliche Fähigkeiten zum Widerstand, die sich in extremen Bedingungen ausdrücken. Das ist kein besonderes Merkmal von Gaza. Ich glaube nicht, dass es Völker gibt, die besser widerstehen als andere. Aber es stimmt auch, dass der Widerstand und die Ausdauer, die das Volk von Gaza bezeugt, bewundernswert ist. Was Fayez betrifft, erinnere ich mich an einen Morgen, wo er sehr bedrückt war und im Vorbeigehen gesagt hat: "Ich habe eine schlechte Nacht verbracht. Meine Schwägerin ist heute Nacht an Brustkrebs gestorben. Ich weiß nicht wie ich es meiner Frau sagen soll". Bei uns [in Frankreich] haben wir die Mittel diesen Krebs früh zu entdecken und die meisten Patienten zu heilen, dort nicht. Die Einfachheit, mit der diese, von der Besatzungsmacht belagerten Menschen, von ihrem Alltag sprechen, der noch durch die Krankheiten, die sie nicht behandeln können verschlimmert wird, ist eine Lehre für uns alle.

 

Silvia Cattori: Welche Spuren hinterlässt das Darüber-hinweg-kommen? Besonders bei den Kindern?

 

Christophe Oberlin: Man kann erstaunt sein, dass es nicht mehr Menschen gibt, die den Verstand verloren haben. Ich habe mit Maryvonne Bargues, eine psychiatrische Ärztin, die jahrelang ihre Arbeit mit Familien verbracht hat, die zusammengepfercht, zu zehnt in zehn Quadratmetern leben und deren Kinder, Verwandte schwer verletzt waren oder getötet wurden, gesprochen. Ihre Feststellung war erstaunlich. Trotz der grauenhaften Lebensbedingungen, gibt es beeindruckende psychologische Wiederherstellungen. Wenn Sie heute in den Strassen von Gaza spazieren - nach einer Woche von Bombardierungen, die zahlreiche Tote und Verletzte verursachten - haben Sie den Eindruck einer Bevölkerung die im Frieden lebt.

 

Silvia Cattori: Ihre Beschreibungen der Hamas Persönlichkeiten, die Sie gut gekannt haben, sind sehr lobenswert. Man versteht, dass Sie mit diesen schicksalhaften Menschen gegenseitige Vertrauensbeziehungen geknüpft haben, die trotz des Dramas, das sie durchgemacht haben, sehr menschlich geblieben sind. Das Portrait, das Sie vom Chirurgen und politisch Verantwortlichen, Mahmoud Khalid al-Zahar, zum Beispiel gemacht haben ist sehr beeindruckend. Das kontrastiert komischerweise mit dem groben, fast verabscheuenswerten Bild, das systematisch bei uns von diesen Menschen gemacht wird. Wenn jemand wie Sie, der die Möglichkeit hatte, diese Leute kennen zu lernen und die Karikatur, die die westlichen Journalisten von ihnen machen, sieht, was fühlen Sie?

 

Christophe Oberlin: Ich war und bin noch immer schockiert. Tatsächlich muss man wissen, dass die wenigen westlichen Journalisten die nach Gaza kommen, von der israelischen Verwaltung gezwungenerweise akkreditiert sind. Für mich scheinen die Kriterien der Akkreditierung [2] ziemlich klar: es werden diese Journalisten akkreditiert, von denen die Israelis sicher sind, dass deren Bericht die Hamas herabwürdigt. Das bestätige ich, denn ich habe viele Male die Möglichkeit gehabt, das zu beobachten. Ich habe bis heute niemals gesehen, dass ein Journalist, dem erlaubt wurde nach Gaza, über den Erez Checkpoint zu kommen, einen objektiven Artikel über die Leistungen die die Hamas Verwaltung vollbracht hat, zu schreiben.

 

Silvia Cattori: Da ist es notwendig, sich näher mit den Vorurteilen dieser Ideologen innerhalb der Solidaritätsbewegungen zu befassen und auch weil sie diese Bärtigen nicht mögen und die Seite der "Laïzisten", dieser "moderaten" Palästinensischen Autonomiebehörde, gewählt haben, die sie als die einzige legitime Vertretung des palästinensischen Volkes ansehen [3]. Haben diese Leute Ihnen Vorwürfe gemacht und Sie aufgefordert sich über die Charter der Hamas auszudrücken, die diese Leute pauschal als antisemitisch abtun [4]?

 

Christophe Oberlin: Leider, gibt es sehr wenig direkte Vorwürfe. Das bedaure ich, denn der Versuch die Leute zu überzeugen, die nicht Ihrer Meinung sind, ist viel interessanter! Ganz einfach, die Leute die nicht mit dem was ich sage oder schreibe einverstanden sind, laden mich nicht ein. Innerhalb der Solidaritätsbewegungen ist die Art wie die Leute bekämpft werden, die sich positiv über die politische Verwaltung der Hamas ausdrücken, die Art einer Marginalisierung. Eigentlich ist ihre Art zu handeln, auf ihrer Höhenstufe, nicht viel anders als das was wir von den Medien kennen. Jedenfalls, bin ich eingeladen, regelmäßig Konferenzen in der Provinz zu geben. Dort haben die Aktivisten eine gewisse Unabhängigkeit von Paris, dem Sitz der Bewegung. Sie sagen, dass Ihnen meine Einladung ermöglicht, alle Gesichtspunkte kennen zu lernen, obwohl sie genau wissen, dass ihre Direktion mich nicht schätzt. Durch das Treffen mit dem Publikum bemerke ich, dass, wenn Sie die Tatsachen beschreiben und die Zuhörer spüren, dass Sie aufrichtig sind, glaubt man Ihnen. Ich erzähle in den "Chroniques de Gaza" nur die streng wahrheitsgemäßen Tatsachen, die Szenen die ich erlebt habe, mit einem Minimum eigener Beurteilung. ich glaube dass die Tatsachen für sich sprechen und jeder kann daraus seine Schlussfolgerungen ziehen.

 

Über die Hamas Charter. Ich habe nicht versucht ein Spezialist dieser Sache zu sein, jedoch hat es sich ergeben, dass man mich seit 2001 und nach jeder Rückkehr aus Gaza bittet, zu erzählen, was sich dort abspielt. Von einer Konferenz zur anderen, stellt man Ihnen Fragen und das erfordert eine tiefere Kenntnis der Sache. Das hat mich dazu geführt, dass ich meine Gesprächspartner in Gaza gebeten habe, unter anderem, auch über die Hamas Charter Erklärungen abzugeben, wovon einige Aspekte berechtigterweise bei uns nicht akzeptierbar sind. Man hat mir darauf geantwortet, dass die Charter 1988 von einigen Personen geschrieben wurde. Seitdem ist die Hamas eine politische Partei geworden, und dass es seit 2006 für jeden Wahlkampf ein klares Programm gibt, in dem man Einsicht nehmen kann und das der neuen Situation Rechnung trägt. Und daher ist diese Charter überholt.

 

Hier möchte ich die Debatte etwas erweitern. Diese Art, sich immer auf die Anklage des Antisemitismus zu stützen, die sofort das Anathema auf alles was Palästina betrifft, wirft, sobald es einen Satz, ein Wort gibt, das stört. Das ist doch ein Vorgehen, das extrem unfair ist, wenn man die Tatsache berücksichtigt, dass die Palästinenser, von denen ganze Familien von den Juden dezimiert und aus ihrer Heimat 1948 verjagt worden sind, und alles verloren haben. Im Westen, sobald man das Wort "Jude" ausspricht, spitzen sich die Ohren [5]. Aber es war doch im Namen des Judaismus, des jüdischen Bewusstseins, dass ein jüdischer Staat geschaffen wurde. Und im Namen eines Staates der sich selbst jüdisch bekennt, verfolgen die israelischen Behörden alle nicht jüdischen Menschen. Also, von den Palästinensern, die in ihrem Fleisch getroffen wurden, zu verlangen, nicht auszusprechen, dass sie ihren jüdischen Unterdrücker nicht mögen, ist ziemlich arg. Dass es selbst so etwas gibt, das wir als "Entgleisung" bezeichnen, ist, meiner Meinung nach, etwas verzeihliches, im Hinblick dessen, was ihnen angetan wurde. Es ist unsinnig, diesem Volk, das im Namen des jüdischen Staates unterdrückt ist, vorzuhalten seinen Unterdrücker "Jude" zu nennen. Dieses antisemitische Delikt, das man hinter jeder Äußerung sucht, ist etwas sehr Unfaires.

 

Silvia Cattori: Sie haben mit einer seltenen Objektivität beschrieben, unter welchen Umständen die Hamas, im Juni 2007, gezwungen wurde, gegen die Söldner der Fatah - finanziert und bewaffnet von den USA, im Einverständnis mit Israel - um den Geheimplan, der ihre Liquidierung zum Ziel hatte zu vereiteln- vorzugehen. Auch hier ist ein Abgrund zwischen dem was Sie vor Ort beobachtet haben, und dem was die von Israel akkreditierten "Sonderbeauftragten" oder die Partisanen der Fatah, darüber berichtet haben [6]. Alle Beweise kamen auf den Tisch, aber die Journalisten des Establishments erkennen die Tatsachen bis heute nicht an. Wenn man sie hört, die ganze Gewalt der Hamas zuzuschieben und nicht dem verbrecherischen Plan der Fatah, müsste wirklich den Grossteil der Palästinenser, die nicht mit der Besatzungsmacht kollaborieren, in Wut bringen. Wem dienen diese Lügen, wenn nicht der Fortsetzung der Offensiven der israelischen Armee gegen die Hamas und die Aufrechterhaltung der Macht der Palästinensischen Autonomiebehörde.

 

Christophe Oberlin: Das ist eine betrübliche Geschichte. Aber es ist auch eine Geschichte, die sich wiederholt. In Bezug auf den algerischen Unabhängigkeitskrieg hat der Widerstand einen starke Unterstützung von einem Teil der Linken und der Kommunisten erhalten; und in dem Moment wo man festgestellt hat, dass das unabhängige Algerien nicht ins linke Lager fiel, gab es eine Anzahl von Ausfällen. Und wieder Algerien, 1992, sind es die gleichen, die das was man schamhaft "die Unterbrechung des Wahlprozesses" nannte, unterstützt hatten, aber in Wirklichkeit ein vom Westen unterstützter militärischer Staatsstreich, dessen Folgen ein Krieg mit 100.000 Toten war. Beim Wahlsieg der Hamas, hat man sofort die Wiederholung des selben Phänomens gesehen. Ich erinnere mich an einem Titel, bei einer freien Pressetribüne, von einem notorischen Zionisten geschrieben: "Hamas, der gemeinsame Feind". Am letzten Fest der "Humanité" wurde ich von einem Aktivisten, der einen kleinen Verein für Gaza unterstützt, angesprochen, indem der sagte: " nur unter der Bedingung, dass Gaza im laïzistischen Rahmen bleibt."

 

Über Laïzität zu sprechen, in einem Land, wo 95% der Bevölkerung religiöse Gefühle ausdrückt, ist vollkommen fehl am Platz. Entweder will man eine Sache unterstützen, weil sie einen Wert hat oder ein "Modell" durchsetzen. Es ist vorgekommen, dass Aktivisten, die mich einladen wollten um über mein Buch zu sprechen, sich innerhalb ihres Komitees mit den "Laïzisten" stritten, die von Hamas nichts hören wollten. Die Hamas zu verachten, ist die Bevölkerung, die sie gewählt hat, zu verachten! Heute ist Gaza untrennbar vom Wahlsieg der Hamas . Und sich auf das Westjordanland zu beschränken, heißt im Sinn der unerschütterlichen israelisch/amerikanischen Unterstützung für die Palästinensische Autonomiebehörde zu handeln, obwohl man weiß, dass die freien Wahlen höchstwahrscheinlich wieder der Hamas einen Sieg im Westjordanland verspricht.

 

Silvia Cattori: Das Kapitel "Sara" in Ihrem Buch ist sehr ausdruckstark. Es verschlägt einem die Sprache. Durch die Totenwache einer alten Dame zusammengekommen, die, wie man erfährt die Mutter von Mohammed Dahlan ist [7], diskutierten die Hamas Führer mit den Fatah Mitgliedern auf freundlich höfliche Art. Diese überraschende Episode, mit keiner Spur von Empfindlichkeit der Hamas, obwohl die Militanten gefoltert und von den Sicherheitskräften der Fatah ins Gefängnis im Westjordanland geworfen wurde;, kann man daraus schließen, dass morgen, trotz des Verrats eine Versöhnung möglich ist?

 

Christophe Oberlin: Ich habe ziemlich oft solche Szenen miterlebt. Es ist mir passiert, dass ich mich in einer Familie befunden habe, wo um denselben Tisch Hamas Mitglieder und ein Cousin, ein Arzt, der von der Fatah Direktion bezahlt wurde, aber mit der Bedingung nicht arbeiten zu gehen [8]. Ich war über das Klima, das herrschte überrascht. Es gab nur so kleine Sticheleien, nichts von Bedeutung. Alles wurde humorvoll ausgedrückt. Diese Brüderlichkeit bei den Palästinensern, habe ich vor den Wahlen beobachtet, die die Hamas an die Macht gebracht haben. Das ist heute genau so. Ich glaube, dass eine Versöhnung möglich ist. Es gibt keine Hassansprüche zwischen Fatah und Hamas. Es ist ein Streit der Führer. Die Palästinensische Autonomiebehörde ist nicht mehr die Basis der Fatah. es ist ein falscher Streit. Unter den Wählern gibt es keine Empfindlichkeiten zwischen Hamas und Fatah. Sollten die Wahlen unter normalen Wahlbedingungen organisiert sein, dann würden sie genau so friedlich verlaufen wie im Jahr 2006.

 

Silvia Cattori: Ich betone noch einmal, man kann sich nicht verwehren zu denken, dass Israel in seinem Terror nicht so weit gekommen wäre, wenn die Ideologen, die die politische Linie innerhalb der Solidaritätsbewegungen diktieren, anstatt die Seite der Fatah und aller jener, die sich für die Kollaborierung mit dem Besatzer einsetzen, zu wählen, klar und deutlich die Seite der Kräfte wie Hamas, die sich immer geweigert haben, diesen Weg zu nehmen und das Recht der Palästinenser zum Widerstand gegen die Besatzung weiterhin fordern, eingenommen hätten. Durch diese seltsame Missheirat, haben sie nicht Israel die Arbeit erleichtert und die Leiden des Palästinensischen Volkes verlängert?

 

Christophe Oberlin: Natürlich haben sie die Arbeit Israels erleichtert. Aber ich glaube nicht, dass man die Eskalation der Gewalt, die wir feststellen, verhindern hätten können. Wenn man sieht was nun jetzt geschieht, weist alles darauf hin, bis zum geplanten Mord an Internationale [9], wenn man diese Tatsachen mit denen der Palästinenser seit dem Beginn der jüdischen Kolonisierung in Palästina in die Parallele bringt, glaube ich leider, dass das zionistische Vorhaben notwendigerweise durch diese Gewalt gehen muss; mit immer mehr Gewalt.

 

Silvia Cattori: Alles in allem, war die Wahl der Hamas, 2006, in vieler Hinsicht, ein Augenblick der Wahrheit, die es möglich gemacht hat, die widernatürlichen Zugeständnisse zu entschleiern, auch was die NGOs betrifft. Sie erzählen, von zwei großen französischen NGOs die Sie ausgeschieden haben und die nie gegen die Beleidigungen und Belästigungen ihrer medizinischen Belegschaften durch die israelischen Behörden, öffentlich protestierten. Kann man den Namen dieser NGOs erfahren und welche Vorwände haben sie angeführt um Ihnen die finanzielle Hilfe abzusprechen?

 

Christophe Oberlin: Es handelt sich um die ONGs "Médecins du Monde" und "Aide Médicale Internationale", die übrigens anderweitig sehr gute Arbeit leisten. Das sind sehr große Organisationen, zumindest für die erste, die enorme Verwaltungen haben. Da gibt es wichtige Herausforderungen in den Machtstrukturen. Um an die Präsidentschaft oder an hohe Posten heranzukommen, sind die Kandidaten bereit, die verschiedensten Zugeständnisse zu machen. Ihre Verantwortlichen wollen nicht, dass sich die Belegschaften ausdrücken. Ich respektiere diese Position aber was Palästina betrifft, wo die medizinischen Belegschaften ständig Beleidigungen und Belästigungen von der israelischen Militärmacht ausgesetzt sind, erlaube ich es mir nicht zu schweigen. Es gibt Fälle, wo es zum Gebot wird zu reagieren.

 

Es gibt Zwischenfälle, die genau aufgezeichnet und berichtet wurden, aber "Médecins du Monde" hat sich geweigert zu protestieren. Der Fall zum Beispiel, wo sich einer meiner Kollegen, der sich in einem Rettungswagen mit einem Verletzen befand, an einem Checkpoint von Israelis beschossen wurde, obwohl er kurz davor die Erlaubnis bekommen hat zu passieren. Ein anderes Beispiel, als die Grenzpolizei bei unserer Ankunft auf dem Ben Gurion Flughafen unsere sehr teuren und lebensnotwendigen medizinischen Geräte, die wir für Gaza brauchten, beschlagnahmt hat, oder ein anderes Mal als sie von uns eine Luxussteuer für unsere medizinischen Geräte verlangte. Das alles ist illegal denn es handelte sich um medizinische Geräte zu humanitären Zwecken, oder wenn die Mitglieder unserer Belegschaft beleidigt, belästigt und blockiert werden, sobald sie einen arabischen Namen haben. Niemals gab es einen Protest von unserer Direktion.

 

Silvia Cattori: Sie geben bekannt, dass schon während der ersten Stunden des israelischen Angriffs, im Dezember 2008, und dem Ausmaß des Gemetzels, Chirurgen verschiedener arabischer und muslimischer Länder, davon ungefähr 60 ägyptische Ärzte nach Gaza, durch die Tunnel geeilt sind, und haben sofort mit dem Operieren begonnen. Sie haben in Ihrem Buch geschrieben, dass Sie sehr beeindruckt von der Kompetenz und der Tüchtigkeit waren, mit der sie die Schwerverletzten operierten und die vortreffliche Rolle dieser anonymen Ärzte, die Sie als "Retter ohne Show" bezeichnen, gespielt haben. Ist es diese diskrete und bedingungslose Solidarität, die mit der Schwerfälligkeit unserer NGOs kontrastiert, in der Sie Ihre Hoffnung legen?

 

Christophe Oberlin: Genau. Das lieferte den Eindruck einer außergewöhnlichen Stärke, alle diese hoch ausgebildeten und hoch kompetenten Chirurgen zu sehen, die einfach nach Gaza geeilt sind, weil ihre Kollegen sie gerufen haben und die erklärt haben, dass sie so lange hier bleiben werden "solange man sie braucht". Ich habe mich wieder daran erinnert, als ich der ägyptischen Ablöse von Moubarak gegenüber stand.

 

Silvia Cattori: Im Kapitel "Entrüstung über die humanitäre Aktion" Ihres Buches, setzen Sie ein sehr beunruhigendes Protokoll auf. Sie fühlen, dass sich die Schlinge um den Hals zusammenzieht [10]. Das lässt vermuten, dass die israelischen Behörden, indem sie immer schwierigere Bedingungen vorschreiben, die Erlaubnis zur Einreise nach Palästina immer geringere Chancen bekommt. Glauben Sie, dass sie bis zum Verbot der gesamten ärztlichen Hilfe gehen werden [11]? Was kann man Ihrer Ansicht nach tun, um das zu verhindern?

 

Christophe Oberlin: Die kürzlich verbrochenen Morde, von Vittorio Arrigoni, einem italienischen Aktivisten und von Juliano Mer Khamis einem israelisch/palästinensischen Schauspieler und Regisseur in Hebron [12] hat mir einen Schlag versetzt. Man kommt nicht umhin, hinter diesen Morden die Hand von Israel zu sehen. Welche bessere Art, als zwei charismatische Figuren unter den Pazifisten ermorden zu lassen, um die Palästinenser zu brandmarken und die Unterstützung der internationalen Solidarität zu brechen? Manipulierten Palästinensern die Morde aufzuhalsen, über die sie keine Verantwortung tragen? Das macht Angst. Das ist eine Steigerung die Israel erlaubt, ein Gefühl von Horror in der ganzen Welt gegenüber der Hamas zu empfinden. Und jeder sagt sich: der nächste könnte ich sein. Die Entscheidung zum Töten von internationalen Aktivisten, auf höchstem Niveau des israelischen Staates, wäre nicht das erste Mal. Es gab bereits getötete Journalisten [13], andere waren in der Zielscheibe, wie Jacques-Marie Bourget [14]. Es gab die israelische Seeattacke auf die "Freiheits-Flottilla" im Mai 2010, wo 9 Helfer umgebracht wurden. Eine Statue zu ihren Gedenken wurde im Hafen von Gaza errichtet.

 

Ich befürchte hier das Zeichen einer israelischen Verhärtung zu sehen, die bis zur Organisierung von gezielten Morden geht, um dann die Hamas für diese Morde zu beschuldigen. Man kann sich auch vorstellen, dass das die letzte Zuckung einer Macht ist, die unter dem Druck der Protestbewegungen steht, gegen die sie nichts machen kann.

 

Silvia Cattori: Während dieser ganzen tragischen Jahre haben Sie Szenen von einer unerträglichen Grausamkeit erlebt. Sie waren dabei, als israelische Soldaten absichtlich auf den am Boden liegenden Körper eines jungen Kameramannes geschossen haben [15]. Was haben Sie gefühlt, als Sie vor dem jungen Mann standen, der seine zwei Beine amputiert bekommen hatte ?

 

Christophe Oberlin: Ich kann Schwerverwundete in einem Operationssaal ertragen, aber die Gewalt außerhalb dieses Rahmens, selbst im Kino, ist für mich unerträglich. Als ich Mohamed Ghanem im Spital gesehen habe, war ich nicht nur angewidert vom Sadismus des israelischen Soldaten, der ein halbes Duzend Kugeln auf dem am Boden liegenden Kameramann abgefeuert hat (das wurde von arabischen Medien vor Ort gefilmt), ich war auch beschämt, denn ich wusste, dass es keine Untersuchung und auch keine Strafen für diesen Mord geben würde.

 

Ich war für 15 Jahre im Wachdienst für schwere Unfälle, spezialisiert für schwere traumatische Schäden, in der Mikrochirurgie der Nervenzellen. Man hat mir Menschen in den Operationssaal gebracht, die sich umbringen wollten, indem sie sich auf die Schienen der Metro geworfen haben. Wenn man einen Menschen mit verheerenden Wunden im Operationssaal hat, fühlt man natürlich mit. Aber man überlegt, was zuerst zu tun ist. Zuerst den Blutfluss hemmen um den Patienten zu retten. Dann überlegt man, was zu tun ist um die Funktion zu erhalten. Und endlich zu operieren. Die Operationen dauern sehr lang und man muss unterbrechen, wenn es dem Patienten nicht gut geht, man muss die Wiederherstellung aufgeben oder amputieren. Das gehört zur Ausbildung des Chirurgen. das sind die Kenntnisse die ich gelernt habe.

 

Wenn man Schwerverwundete bringt, konzentriert man sich auf ihre Übernahme. Während des israelischen Überfalls 2008/09, sind die palästinensischen Chirurgen, die nicht mehr konnten, zusammengebrochen, aber immer außerhalb des Operationssaals. In der Notaufnahme arbeiten alle gut und ohne Panik, das ist für uns eine Lehre. Aber es gibt Bilder oder Szenen die sich eingravieren, wie bei den Palästinensern. Das bildet den Widerstand.

 

[Anmerkung der Übersetzerin: Die Schilderungen von Christophe Oberlin während des Gaza Massakers 2008/09 in vielen Konferenzen, drückten die Überanstrengungen der Ärzte aus, denn die Toten und Verletzten waren so zahlreich und die Bombardierungen der Spitäler hörte nicht auf, so dass die Ärzte ständig improvisieren mussten. Wie nun bekannt ist, gab es 5.450 Schwerverletzte, davon 1.855 Kinder und 795 Frauen. Die an den Verletzungen in ägyptischen Spitälern Gestorbenen sind nicht in der Zahl inbegriffen. Auch waren viele Verletzungsarten unbekannt, denn die Israelis verwendeten neue Waffen, darunter Weißer Phosphor, TIME und Uranwaffen. Gaza wurde zum Experimentierfeld für neue Waffen.]

 

Christophe Oberlin ist Chirurg, spezialisiert in der Mikrochirurgie und der Chirurgie der Hand. Verantwortlicher der Missionen für die Wiederherstellungschirurgie der Lähmungen der palästinensischen Verwundeten seit 2001. Universitätsprofessor. Hunderte von Veröffentlichungen, zwei Bücher übersetzt ins Englische und Chinesische. Verantwortlicher für zwei Diplome an den Universitäten.

 

[1] "Chroniques de Gaza 2001-2011" von Christophe Oberlin, Verlag Demi-Lune, 2011.Sein erstes Buch, "Survivre à Gaza" (Überleben in Gaza) eine Biographie über Mohamed al-Rantissi, palästinensischer Chirurg, Bruder der von Israel ermordeten historischen Führungskraft von Hamas, hat beeindruckt. Es bringt uns die erstaunlichen Lebenswege vieler Diplomierten die im Gazastreifen leben zum Verständnis, und die der Beweis für unglaublichen Mut und starken Willen sind, um ihr Studium abzuschließen und ihre Kompetenzen auszuüben.Unserer Meinung nach sind die Bücher "Chroniques de Gaza 2001 - 2011", "Survivre à Gaza", sowie das Buch von Ziyad Clot "Il n’y aura pas d’État palestinien" (Es wird keinen palästinensischen Staat geben) Verlag Max Milo, Paris 2010, drei der wichtigsten Aussagen unter den französischen Büchern, um die Probleme der engen, dunklen und ungebührlichen Zusammenarbeit zwischen PLO, Fatah, Israel und den USA zu verstehen.

 

[2] Der israelische Presseausweis, die den Journalisten die Einreise in die besetzten Gebiete erleichtert, wird vom "Presseservice" in Westjerusalem ausgestellt. Dieses Presseservice untersteht dem israelischen Verteidigungsministeriums und seines militärischen Propaganda- und Nachrichtendienstes.Die Bewilligung für die Einreise nach Gaza wird nur tropfenweise erteilt. Im Juni 2006, während der Militäroffensive, die zehn Tote und Hunderte Verwundete im Norden von Gaza verursachte, haben uns die Offiziere des israelischen Pressedienstes die Einreise verboten, jedoch ihren akkreditierten TV-Journalisten, das heißt, Journalisten die in ihrem Sinne berichten, die Einreise erlaubt.

 

[3] Die Wahlergebnisse von Jänner 2006 hat der Hamas die absolute Mehrheit im palästinensischen Rechtsrat gegeben. Die palästinensischen Autoritätsbehörde in Ramallah, das heißt, die Fatah - die die Wahlen verloren hat, hat sich geweigert die Regierung zu verlassen, obwohl sie kein Mandat mehr hatte. Sie führte weiterhin die Befehle von Israel und den Vereinigten Staaten aus. Der Präsident Mahmoud Abbas hat seit 2009 keine Legitimität mehr. Die Europäische Union unterstützt diese ungesetzliche und korrumpierte Behörde weiter, finanziert sie mit einer halben Milliarde Euros pro Jahr und verhandelt nur mit ihr. Die so genannten Friedenskonferenzen und Verhandlungen, an denen sie, in dunkler und ungesetzlicher Zusammenarbeit mit Israel und den USA teilnimmt, hat zum Zweck, die Hamas, durch Geldmittel und internationalen Strategien außer Recht zu setzen.

 

[4] Nach dem Wahlsieg der Hamas, 2006, haben selbst die Verantwortlichen der Solidaritäts- bewegungen mitgewirkt, das Vorurteil des "antisemitischen Aspekts" der Hamas Charter zu verstärken. Die Propaganda der sich ablösenden israelischen Regierungen haben die Charter dazu benützt die Hamas zu kriminalisieren und ist unglücklicherweise von denen, die sich für die "Laïzisten" einsetzen, ausgenützt worden, um diese politische und religiöse palästinensische Bewegung, die sich als Widerstand definiert, zu diskreditieren. Diese Propaganda hat die Wirkung der Solidaritätsbewegung weitgehend pervertiert und verlangsamt.

 

[5] Die Angehörigen des jüdischen Staates von Israel sind israelische Bürger, aber - und viele wissen es nicht - scheint die israelische Staatsbürgerschaft auf ihren Dokumenten nicht auf. Auf dem Identitätsausweis des israelischen Bürgers, jüdischen Glaubens, steht bei Nationalität "Jude", während bei den nicht jüdischen Bürgern die Nationalität als Araber, Druse, Russe, Türke etc... angegeben ist. Wenn die Palästinenser "Juden" sagen, dann ist das in Konformität mit der jüdischen Staatsbürgerschaft der Israelis; das heißt, dass das kein Zeichen einer Feindschaft gegen die Juden, sprich Antisemitismus, bedeutet, was ihnen ja immer, für Propagandazwecke, vorgeworfen wird.

 

[6] Dieser Geheimplan, von den USA und Israel, im abgekarteten Spiel mit der Direktion von Ramallah wurde vom sehr gut informierten Journalisten, David Rose, im März 2008 aufgedeckt . Siehe:- "The Gaza Bombshell" von David Rose, Vanity Fair, Aprilnummer 2008.

 

Im Jänner 2011, hat Al-Jazeera geheime palästinensische Dokumente veröffentlicht (The Palestine Papers). Sie bestätigten, in noch schrecklicherer Weise, das alles was David Rose über die kriminelle Komplizenschaft der Autoritätsbehörde mit Israel schrieb und was unsere Gesprächspartner seit 2006 in verschiedenen Gesprächen verlauten ließen und was von den führenden Vereinsorganen zur Unterstützung von Palästina noch dazu nicht erkannt wurde. So hat man erfahren, dass die palästinensische Autoritätsbehörde weit über die Vorstellungen, in ihrer unwürdigen Zusammenarbeit mit Israel, hinaus gegangen ist. Man hat erwartet, dass sie zurücktritt und die Auflösung der PA bekannt gibt. Sie hat jedoch im Gegenteil Al Jazeera angegriffen.

 

[7] Mohammed Dahlan, gestern noch der starke Mann der Fatah in Gaza, ist heute von der Bevölkerung verflucht. Verschrien für seine Zusammenarbeit mit Mossad und den europäischen Geheimdiensten, hat er alles versucht - mit deren finanzieller Hilfe - die Hamas Bewegung zu liquidieren. Als 2007 die Hamas die Unterdrückungsarmee von Dahlan in die Flucht schlug, gab es einen Freudenschrei in der Bevölkerung.Siehe: "Gaza s’enfonce inexorablement" (Gaza versinkt unerbittlich), von Silvia Cattori, 29. Juli 2007.

 

[8] Nach der Übernahme der Verwaltung für Gaza von Hamas, hat die Fatah, die illegitim in Ramallah am Posten blieb, den 77.000 Funktionären von Gaza erklärt, dass wenn sie die Arbeit für Hamas ablehnen, würde ihnen der Gehalt so lange weiter bezahlt, bis die Hamas aus der Verwaltung geht. Im Gegensatz, wenn die Funktionäre für die Hamasverwaltung weiter arbeiten, würde ihnen kein Gehalt von der PA ausbezahlt.

 

[9] Christophe Oberlin spielt auf den Mord von zwei Militanten in der Solidaritätsbewegung für Palästina an: Juliano Mer Khamis und Vittorio Arrigoni. Siehe:- "Militant pour la Paix, Mer Khamis a été assassiné à Jenin" (Militanter für den Frieden, Mer Khamis, wurde in Jenin ermordet), von Conal Urqhart, The Guardian, 4. April 2011- “La leçon d’Humanité de Vittorio”,von Ramzy Baroud, info-palestine.net, 20. April 2011.

 

[10] Die internationalen Hilfskräfte, die nach Gaza einreisen, müssen ihre Erlaubnis beim COGAT, ein Service der israelischen Armee, die die Bewilligung für die Einreise nach Gaza austellt.

 

 

[11] Um ins Westjordanland und nach Gaza einzureisen, Gefängnisse unter der Kontrolle des Besatzers, muss man durch Israel. Die israelischen Behörden nehmen sich das Recht heraus, ein Veto für Reisende, die nur nach Palästina wollen, einzulegen und sie an der israelischen Grenze bereits zu stoppen, denn sie fürchten die Kritik. Sie haben Listen von den Militanten oder Journalisten, die angeblich "Israel-feindlich" sind, angelegt. Die Namen kommen ihnen von den pro-israelischen jüdischen Informationsdiensten aus allen Ländern zu.

 

[12] Siehe Notiz (9).

 

[13] Raffaele Ciriello, italienischer Journalist wurde von der israelischen Armee am 13. März 2002 gezielt getötet.- James Miller, 34 Jahre, englischer Journalist und Regisseur, der eine kugelsicher Weste mit der Aufschrift "Presse" und eine weiße Fahne beim Verlassen der Szene seines Dokumentarfilms für BBC "Der Tod in Gaza", trug, wurde von einem israelischen Soldaten am 2. Mai 2003 erschossen. Viele arabische und palästinensische Journalisten wurden von der israelischen Armee so zum Schweigen gebracht.- zu diesem Thema: "Mur de Séparation ethnique et de désinformation" (ethnische und nachrichtendienstliche Trennungsmauer) von Silvia Cattori, 8. August 2003.

 

[14] Der Journalist Jacques-Marie Bourget wurde an der Lunge und am Arm, am 21. Oktober 2000 in Ramallah, durch den gezielten Schuss eines Soldaten schwer verwundet.

 

[15] Siehe:- "Die Barbarei der israelischen Soldaten live", von Silvia Cattori, 6. Juli 2007.- und Video von dieser Grausamkeit