Protestnote gegen die Zensur in Düsseldorf

Sehr geehrter Herr Burkhard Hintzsche,

 

Ich gestatte mir, Ihnen, auf Grund Ihrer Absage der Nakba Ausstellung in der Volkshochschule Düsseldorf, deren Begründung sich natürlich mit der israelischen Propaganda und deren Mythen deckt, folgende Tatsachen näher bringen, die auch die Absicht verfolgen, einen moralischen Anspruch an die Geschichte zu fördern.

 

Der so genannte junge Staat Israel hat bereits vor seiner Gründung den katastrophalen Entschluss gefasst, den Teil des Landes ethnisch zu säubern, der später Israel genannt wurde. Es war eine ethnische Säuberung im wahrsten Sinn des Wortes, die die zionistischen Führer, die damals alle terroristischen Aktionen seit Jahrzehnten gegen die arabische Bevölkerung planten und durchführten, beschlossen hatten. Die arabische Bevölkerung wurde praktisch ins Meer gejagt. * Die, die sich nicht verjagen lassen wollten wurden mit extremer Brutalität massakriert.** Für solche und ähnliche Verbrechen wurden die Naziverbrecher in Nürnberg gerichtet. Soll man heute den Eindruck gewinnen, dass viele Deutschen die Prinzipien des Nürnberger Prozesses vergessen haben, indem sie ähnliche Verbrechen nun wiederum gutheißen? Außerdem geht es hier nicht um die Juden, wie Herr Szentei-Heise sich fälschlich ausdrückt, sondern um die barbarische zionistische Führung, die natürlich mit ihrer Propaganda das eigene Volk konstant politisch erpresst. Bei den illegalen Siedlern im Westjordanland hat diese Erpressung so gut funktioniert, dass diese nun voll bewaffnet gegen die ungeschützte palästinensische Bevölkerung losgehen und regelmäßig die Ernten und die  mehrere hundert Jahre bestehenden Olivenhaine zerstören.

 

Es ist wohl die bescheidenste Form geschichtlicher Anerkennung, dieser, von der zionistischen Führung verbrochenen Massaker*** zu gedenken, im gleichen Sinne wie wir der Shoa gedenken. Massaker dürfen nicht wiederholt werden. Schon gar nicht, wenn mit der Erpressung der Shoa gearbeitet wird. Es ist eine Beschmutzung der Opfer der Shoa, sich solcher unwürdigen Mittel zu bedienen mit der die zionistische Führung ihre Massaker rechtfertigt. Dieser politische Morast muss aufgezeigt und nicht verhindert werden.

 

Leider finden immer wieder Massaker gegen die palästinensische Bevölkerung statt. Das letzte große Massaker geschieht heute vor unseren Augen. Die Belagerung und Aushungerung von 1,5 Millionen Palästinenser im Gazastreifen. Solange wir nicht gegen diese Barbarei Stellung nehmen, wird diese Barbarei zum normalen politischen Geschehen heruntergespielt.

 

Nur unsere kritische Aufmerksamkeit solche unmenschlichen Prozesse aufzuzeigen, bringt wieder Menschlichkeit und Hoffnung in unsere ungerechte und barbarische Welt.

 

Frigga Karl * Professor Ilan Pappe hat bereits seit Jahrzehnten diese Tatsachen enthüllt

 

** zum Beispiel das friedliche Dorf Deir Jassin

 

*** siehe den Brief von Albert Einstein an die New York Times vom 2. Dezember 1948