Rassismus in Israel - mit Nurit Peled-Elahan

In englischer Sprache mit Übersetzung

Ort: Albert-Schweitzer-Haus, Wien IX, Schwarzspanierstr. 13

Zeit: 15. April, 19 Uhr 30

Veranstalter: Gesellschaft für Österreichisch-Arabische Beziehungen
Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost (Österreich)
Frauen in Schwarz (Wien)

Nurit Peled-Elhanan, (Universitätsdozentin aus Israel) ist Mutter einer Tochter, Smadar Elhanan, die 13jährig im September 1997 in Jerusalem durch ein Selbstmordattentat getötet wurde. Nurit Peled-Elhanan und ihr Mann Rami gründeten den „Elternkreis“ (Parents’ Circle), indem sich palästinensische und israelischen Hinterbliebene zusammenfinden, die ein Familienmitglied (durch die andere Seite) verloren haben. Die Gruppe macht Friedensarbeit. Peleds zwei älteren Söhne sind Aktivisten in den Friedensorganisationen der Refuseniks (Wehrdienstverweigerer) und Kämpfer für den Frieden (Combatants for Peace), einer Bewegung von palästinensischen und israelischen Ex-Soldaten. Peled wurde 2001 mit dem Sacharow-Friedenspreis des europäischen Parlaments ausgezeichnet. Peleds Vater, Matti Peled, ein General, war ein Held im 1948er-Krieg. Er war einer der Pioniere, die mit den Palästinensern Frieden machen wollten. Er war unter den ersten Israelis, der Yasser Arafat in seinem Exil in Tunis besuchte. (Er gründete mit Uri Avnery den Newsletter „The Other Israel“)

In Reden 2005 sagte Peled u.a. dass in Israel Rassismus das Leben der Menschen beherrscht und dass es ein Staat sei, in dem die Götter des Geldes und des Todes regieren, während 4 Millionen Menschen (die Palästinenser in den besetzten Gebieten) keine Bewegungsfreiheit kennen, wie Gefangene in ihren eigenen Häusern leben, aller Rechte beraubt sind und langsam getötet werden. In Bezug auf rassistische Propaganda im Westen sagte Peled u.a.: „Den westlichen Müttern wird beigebracht, ihre Gebärmutter sei eine national wertvolle Kraft, gleichzeitig wird ihnen beigebracht, die Gebärmutter von muslimischen Frauen sei eine nationale Bedrohung. Sie dürfen nicht hinausschreien: "Ich habe ihn geboren, ich nährte ihn, er gehört mir. Ich will nicht, dass sein Leben billiger als Öl ist, dass seine Zukunft weniger als ein Stück Land wert ist“ … „Islam ist genau wie das Juden- und das Christentum an sich für niemanden eine Gefahr. Amerikanischer Imperialismus, europäische Gleichgültigkeit und Kooperation (mit ersterem) und das israelische, rassistische und grausame Regime der Besatzung sind eine Gefahr.“… „Israelische Kinder werden mit Rassismus aufgezogen. Ihr Erziehungssystem pflanzt ihnen seit 40 Jahren falsche und rassistische Werte ein. Es lehrt ihnen, dass ein araberloses Land die Verwirklichung des zionistischen Ideals ist. Schon die Kinder in Israel lernen, dass das Töten von Palästinensern, die Verwüstung ihres Landes und die Ermordung ihrer Kinder keine Verbrechen sind.“ … „In Israel herrscht Rassismus, der es erst ermöglicht, dass die Soldaten Frauen und Kinder umbringen, Bomben auf Wohngebäude abwerfen, Massaker unter der Zivilbevölkerung begehen.“ Wieso, so fragt Peled, kann Israel diese Politik durchziehen? Eine Antwort darauf ist, so sagt sie, „dass der Staat Israel es versteht, die ganze Welt wegen des Holocaust zum Schweigen zu bringen. Der Staat Israel bringt existentielles Unglück – wirtschaftlich, sozial und menschlich – über seine Bürger und seine Untertanen.“

„Es ist nötig, die Politik der Besatzung, diese Herrschaft des Todes, zu stoppen, das palästinensische Volk vor einem drohenden Holocaust zu bewahren.“